„Ich mache etwas, um zu beweisen, dass es geht“

Artikel aus der Beilage „Macher – Menschen + Märkte“ (Saarbrücker Zeitung)

Viele Ideen im Kopf, 2.200 D-Mark auf dem Sparbuch, dazu Leidenschaft und Beharrlichkeit. Damit gründete der damals 17-jährige Michael Krämer 1992 sein Unternehmen in einer Garage. Heute zählt die Krämer IT Solutions GmbH zu den größten IT-Systemhäuser des Saarlandes.

Michael Krämer hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Computer und Programmieren waren schon während der Schulzeit sein Ding. Für seinen ersten Auftraggeber entwickelte er eine Software. Um dafür eine Rechnung zu erstellen, musste Krämer ein Gewerbe anmelden – das war die Initialzündung zur Gründung von „Crazy-Bytes“ 1992. Der Jungunternehmer konfigurierte Computer aus dazugekauften Komponenten, entwickelte Programme und verkaufte beides.

Michael Krämer blickt zurück: „Für meine Mutter war eine berufliche Selbstständigkeit überhaupt nicht zukunftssicher. Sie bestand darauf, dass ich eine Ausbildung machen sollte. Die begann ich 1992 als Kaufmann für Grundstücks- und Wohnungswirtschaft.“ Zwar schloss er als Jahrgangsbester die Ausbildung ab, doch seine Vision, ein eigenes Unternehmen aufzubauen, verlor er nicht aus den Augen. Noch während der Ausbildung stellte Krämer den ersten Mitarbeiter ein. Den endgültigen Schritt in die Selbstständigkeit vollzog er im Oktober 1997 während seines Zivildienstes mit der Eröffnung eines eigenen Ladenlokales in Dirmingen. Drei Monate vorher stellte er bereits seinen ersten Auszubildenden ein, der noch heute bei Krämer IT Solution beschäftigt ist.

Weichenstellung für die Entwicklung zum Systemhaus

Kontinuierlich und mit Augenmaß baute Krämer sein Unternehmen auf. 2001 wurden aus Crazy-Bytes „Krämer IT Solutions“ und das Portfolio mit einem breit gefächerten Dienstleistungs- und Serviceangebot in Richtung Systemhaus erweitert. „Es gibt kaum noch ein Unternehmen, das ohne IT leben kann. Für die IT ist daher von entscheidender Bedeutung, dass sie funktioniert. Und darum kümmern wir uns schnell, flexibel und mit hoher Expertise. Unsere Kunden können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und müssen sich nicht mit ihrer IT beschäftigen“, unterstreicht Michael Krämer.

Zwölf Mitarbeiter beschäftige er damals, ein Umzug in die erste eigene Firmenimmobilie wurde erforderlich. 2004 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH und im Januar 2008 der Umzug an den heutigen Firmenstandort in die Koßmannschule in Eppelborn.

Stabilität und Zuverlässigkeit als Geschäftsstrategie

Firmengründer Michael Krämer blickt dieses Jahr auf eine erfolgreiche 30-jährige Firmengeschichte zurück. Ein guter Zeitpunkt für den 47-jährigen Familienvater, um ein Resümee zu ziehen. „Im Nachhinein betrachtet war die Firmengründung die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Wir haben uns Schritt für Schritt weiterentwickelt und sind wirtschaftlich unabhängig geblieben. Unsere Geschäftsstrategie ist von Beginn an darauf ausgerichtet gewesen, keine kurzfristigen Umsatzrekorde und Gewinnmaximierungen zu erzielen. Wir setzen vielmehr auf Stabilität und Zuverlässigkeit. Mit dieser Strategie war es uns möglich, regelmäßig zu reinvestieren. So konnten wir unser Produktportfolio in einem Marktsegment, das stark von technischen Weiterentwicklungen und neuen Herausforderungen geprägt ist, an die Erfordernisse unserer Kunden optimal anpassen. Daher werden wir ihnen auch weiterhin als verlässlicher Partner zur Seite stehen und ihre Probleme lösen.“

Auf Augenhöhe mit Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern

Diese Geschäftsstrategie ist auch Ausdruck einer hohen Verantwortung und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern. „Als Unternehmer muss ich die wirtschaftlichen Grundlagen meines Unternehmens so gestalten, dass sich die Mitarbeiter auch zukünftig ihres Arbeitsplatzes möglichst sicher sein können“, betont Michael Krämer. Vertrauenswürdigkeit und Loyalität spielen dabei eine wichtige Rolle. Man müsse sich auf Augenhöhe mit Geschäftspartnern, Kunden und den Mitarbeitern bewegen. „Jeder unserer derzeit 150 Mitarbeiter zählt für mich. Wir haben ein betriebliches Gesundheitsmanagement installiert, machen viel für die Vereinbarung von Familie und Beruf. Auch bei Sorgen im privaten Umfeld können sie auf meine Unterstützung zählen. Unsere Mitarbeiter haben in all den Jahren mit ihrem individuellen Wissen, dass im Team weitergegeben wird, mit ihrem Engagement und ihrer Kundenorientierung einen sehr hohen Beitrag zum Erfolg von Krämer IT Solutions beigetragen. Sicherlich haben auch mein Fleiß und mein Weg in die Selbstständigkeit damit zu tun. Ich habe das Unternehmen ja quasi am Feierabend und am Wochenende neben der Ausbildung und dem Zivildienst unter Verzicht von Freizeit aufgebaut. Aber es hat mir Spaß gemacht, das war und ist meine Leidenschaft: Ich wollte beweisen, dass es geht. Und es erfüllt mich schon mit Stolz, dass wir gemeinsam in 30 Jahren ein kerngesundes Unternehmen geschaffen haben.“

Jörg Huppert/medienAffairs

Aus: „Macher – Menschen + Märkte“ / Themenbeilage der Saarbrücker Zeitung vom 5. August 2022